Story Die Hölle bricht eigentlich nicht, wie im Klappentext versprochen los, denn das würde ja heißen, dass es im neuesten Abenteuer der vier Helden aus der namenlosen Millionenstadt ordentlich zur Sache gehen würde. Dem ist allerdings nicht so. Aber mal ganz ehrlich: Man erwartet als Hörer dieser Serie mittlerweile ja auch schon gar nicht mehr, dass hier etwas wirklich Spannendes passiert. Ebenso weiß man über all die Eigenarten der von Stefan Wolf erdachten Welt. Eine der Eigenarten ist, dass es grundsätzlich mehrere Fälle gibt, die dann auf Teufel komm raus irgendwie zusammenhängen müssen und es gibt eine goldene Regel: Wen TKKG nicht leiden können, der ist nicht nur ein unsympathischer Mensch, nein er hat auch todsicher irgendwas auf dem Kerbholz. Auch in der neuesten Geschichte haben sich diese üblichen Macken eingeschlichen und trotzdem, die 149 hat mir wesentlich besser gefallen, als die letzten drei Einträge dieser Serie. Tieffliegende Raketen, Spielhöllenmafia und WM-Wahn sucht man bei dieser Folge zum Glück vergebens. Stattdessen kann man niveaumäßig endlich mal wieder an die Folgen 144 und 145 anschließen, sprich: Man serviert dem Hörer eine Geschichte, die zwar nicht besonders spannend oder gar innovativ ist (was bei fast 150 Folgen aber schwer ist), die aber dennoch auf ihre eigene Art zu unterhalten weiß. Diese eigene Art sind die oben angesprochenen Macken und eben das ganze seltsame „TKKG-Universum“, wo ganz andere Gesetze herrschen als im Real-Life. Für das, was man so in letzter Zeit aus dieser Serie gewohnt war, ist die Geschichte schon fast erträglich, allerdings kann man, wenn man es realistisch betrachtet, eigentlich nur von einem durchschnittlichen Unterhaltungswert reden. Sprecher Was ist denn hier passiert? Man ist mittlerweile eigentlich abgehärtet und daran gewöhnt, dass sich Manou Lubowski einfach nur noch blöde anhört, doch beim neuesten Output präsentiert sich der Klößchen-Sprecher wesentlich besser als man es zuletzt (und grade bei der 148) gehört hat. Auch Veronika Neugebauer piepst sich nicht ganz so schlimm durchs Geschehen, wie man es erwartet hätte und somit hat einen Schwachpunkt der Vergangenheit zumindest teilweise ausgemerzt (oder ist man als Hörer mittlerweile einfach abgehärtet?!?). Trotz allem kann man noch nicht wirklich von guten Leistungen der Sprecher insgesamt reden, da es nach wie vor ein Problem mit den Sprechern der Verbrecher gibt: Die klingen einfach zu gekünstelt und irgendwie bewusst auf „evil“ getrimmt. Was schon schade ist, denn Leute wie Peter Weis, Manfred Liptow oder Stefanie Kirchberger verkaufen sich hier doch irgendwie unter Preis. Insgesamt betrachtet empfinde ich die Leistungen aller Sprecher als befriedigend, wobei eindeutig mehr drin gewesen wäre. Musik und Effekte Um die Effekte brauchte man sich bei einem Release aus dem Hause EUROPA eigentlich relativ wenige Sorgen zu machen, denn diesen Punkt einer Hörspielproduktion beherrschte man nahezu immer aus dem FF. Daran hat sich auch zum Ende des Jahres 2005 hin nichts geändert und man untermalt das Geschehen mit unaufdringlichen, aber stets passenden Effekten. Beim Thema Musik darf man aufhorchen: Zwar gibt es eigentlich nahezu nur neue Stücke zu hören, doch diesmal hat man ein geübtes Händchen bei der Auswahl der Stücke bewiesen und Stücke gewählt, die zu der Atmosphäre des Hörspiels passen und sie an den richtigen Stellen eingemischt, sodass sich die technische Seite insgesamt als recht gelungen präsentiert. Cover Auch das Cover der Folge präsentiert sich eher als durchschnittlich, wenn man es auf den Inhalt projiziert. Dargestellt ist die einleitende Szene im Juweliergeschäft, als Tim, Gaby und der Juwelier von den „Eisgesichtern“ überfallen werden. Leider zeigt das Cover nur einen Ganoven und nicht wie im Hörspiel zwei. Der fiese Typ mit der Knarre ist außerdem ein totaler Griff ins Klo. Laut Hörspiel tragen die beiden Typen fleischfarbene Masken, daher kommt ja auch der Name „Eisgesichtern“, während der Typ auf dem Cover gar keine Maske trägt. Außerdem kommt es mir so vor, als sollte hier Henning Lissenfuhl dargestellt werden, da man einen Typ im schnieken Anzug sieht. Leider hat der mit dem Überfall aber gar nichts zu tun. Insofern kann man das Cover eigentlich nur als „wenig gelungen“ bezeichnen. Fazit Irgendwie schafft man es bei dieser Serie einfach nicht mehr wirklich gute Folgen zu produzieren und wenn man den aktuellsten Output dieser Selbstläufer-Serie gehört hat, ist auch relativ schnell klar wieso: Es scheitert eigentlich nahezu immer an der Geschichte, bzw. oftmals an der Art, wie die Geschichte erzählt wird. Wenn man als Hörer über die volle Distanz weiß, was die Schurken dieser Welt planen tendiert die Spannungskurve über weite Strecken gegen Null. Ein weiteres Problem stellen die vier Hauptcharaktere dar, die heute nur noch Schatten ihrer ursprünglichen Charaktere sind, da sie einfach viel zu überzeichnet sind. Im besten Falle geht die Geschichte bei den „neuesten“ Folgen noch als durchschnittlich durch (wie auch in diesem Falle) und dann kann auch eine gelungene technische Seite und noch mehr oder minder gelungene Sprecherleistungen (auch hier trifft beides zu) nicht mehr viel reißen, da ein Hörspiel letzten Endes mit der Geschichte steht und fällt. Allerdings hat man es endlich geschafft und die Serie aus dem Formtief der letzten Folgen rausgeholt und somit alles in allem eine Produktion abgeliefert, die für Fans sicherlich unvermeidbar sein wird, die man als „normaler“ Hörspielmaniac aber eigentlich nicht kennen muss, also eine durchschnittliche Produktion. |