Europa und Stefan Wolf sind doch immer wieder für Überraschungen gut. Der Klappentext ist vollkommen in Ordnung – natürlich wird der Spannungsbogen etwas überspitz dargestellt, aber an sich kann man es so stehen lassen. Es wird ein guter Überblick geboten – Ziel erreicht. Als ich die Folge zum ersten Mal gehört habe, dachte ich, dass mich der übliche Blödsinn erwartet. Der Häuptling in Action, trendige Wortfallen, wir halten per Handy Kontakt, etc. Halt das komplette Trashprogramm mal wieder in einer Folge. Ich glaube aber, dass ich mittlerweile extra darauf achte, um gerade das wieder herauszuhören – so auch, als ich die Folge morgens auf der Fahrt zur Arbeit erneut gehört habe. Ich muss sagen, dass ich mich geirrt habe. Wenn man sich damit abgefunden hat, dass Tim alles kann und mit Häuptling angeredet wird, die Ausdrucksweise sich in einem Wandel befindet und jetzt viel per Handy gemacht wird, kann man sich zurücklehnen und bei dieser Folge entspannen. Der Fall wird gut aufgebaut, steigert sich sehr geradlinig und am Ende gibt es die Auflösung. Diesmal aber nicht mit einer „Prügelattacke“ von unserem König der Affen, sondern durch die Polizei. Dies tut der Folge aber wirklich sehr gut. Die TKKG-Freunde kommen eigentlich nie direkt in den Konflikt mit den Drogendealern und Geldhaien, was auf alle Fälle mal eine Abwechslung ist. Es ist nämlich mehr als unglaubwürdig, wenn ein 14-jähriger „Rambo“-Verschnitt, einen Drogendealer und einen Geldhai inklusive Bodyguard hochnimmt. So aber kann sich die Folge sehen lassen und man kann sich an etwas Laufarbeit der vier Freunde aus der Millionenstadt erfreuen – und wird dazu noch gut unterhalten. Die Sprecher sind mal wider das Prunkstück. Endlich dürfen Niki Nowotny und Manou Lubowski mal mehr als einige Nebensätze beisteuern, was der Folge etwas mehr Abwechslung und Leben einbringt. Es heißt ja schließlich auch TKKG und nicht TG. Fabian Harloff als Max Ingo Käsch war definitiv eine richtig gute Entscheidung, er spricht seine Rolle überzeugend und souverän, klingt nicht künstlich oder lustlos. Douglas Welbat, Eberhard Haar und Holger Potzern sind ebenfalls alle großartig und verleihen der Folge eine hervorragende Stimmung. Musikalisch wird nichts neues geboten – Europa spult das Standardprogramm ab, was aber wie immer sehr gut ist und auf alle Fälle überzeugen kann. Die Hintergrundgeräusche sind ebenfalls in Ordnung. Das Cover passt endlich mal wieder zum Inhalt der Folge. Dies war in letzter Zeit nicht immer gegeben. Fazit Nachdem man sich doch auf kurz oder lang mit den Eigenarten dieser Serie auseinandersetzen muss (Sprache, Häuptling, Handy, etc.) ist das seit langen wieder eine Folge, die mir sehr gut gefallen hat und mich überzeugen konnte. Meiner Meinung nach wirklich empfehlenswert, gute Unterhaltung. |