Folge 154: Das Geheimnis der Burgruine

Folge 154: Das Geheimnis der Burgruine
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
4. Mai 2007
886970724548 (MC) / 828970724524 (CD)
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32%

Insgesamt sind 4 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 32%.

Rezensionenübersicht

Traurig, dass Stefan Wolfs letztes Werk so schwach ausfällt

Eine Rezension von Marcus

Story
Die letzte Geschichte aus der Feder von TKKG-Erfinder Rolf Kalmuczak (richtiger Name von Stefan Wolf) findet in Form von „Das Geheimnis der Burgruine“ den Weg in die CD-Player der Hörspielfans. Der Ansatz der Geschichte klingt wirklich interessant, denn es riecht nach Abenteuer. Doch schon die Inhaltsangabe verrät, dass es nicht bei diesem einen Handlungsstrang bleibt, denn natürlich mischen ein paar finstere Ganoven mit. Ganz nebenbei sind die auch noch gesuchte Bankräuber und somit können TKKG wieder einen ganz großen Fang machen, ohne dabei wirklich allzu viel tun zu müssen. Soweit so gut, denn bis hierhin könnte man noch meinen, dass die Geschichte immerhin durchschnittlichen Unterhaltungswert hat, also zum gelegentlichen Konsum anregt. Doch dem ist leider nicht so, denn zum Ende der Geschichte läuft man zur Höchstform auf und die Handlung verliert jeglichen Bezug zur Realität.
Achtung! Spoiler: KKG werden von Tim getrennt und verschüttet. Tim düst nun kurz entschlossen zur Bank, plündert sein Konto und kauft einen Gesteinsbohrer, samt Stromaggregat und transportiert das Zeug auf dem Anhänger seines Mountainbikes zur unterirdisch gelegenen Unglücksstelle! Doch das Highlight erwartet uns am Ende, denn da Karl und Tim Erfahrung mit Strengstoffen haben (!!!) führen sie unter den Augen der Polizei eine Sprengung durch. Hallo?!?! Was bitte soll das? Spoiler-Ende.
Wieder einmal kann man nur sagen, dass es verdammt schade ist, was aus der Geschichte geworden ist, denn vom ursprünglichen Ansatz her, hätte das ein nettes Abenteuer mit leichtem „Fünf Freunde“-Flair werden können. Letzten Endes ist es doch wieder nur ein völlig abstruser und zusammengeschusterter Brei, leider.

Sprecher
Man kennt das Bild der Sprecher eigentlich mittlerweile auswendig. Sascha Draeger überzeugt und es ist stellenweise bewundernswert, dass er so manchen Spruch von Tim realistisch aussprechen kann. Niki Nowotny und Veronika Neugebauer gehen als okay durch, können aber einfach nicht mehr an die Leistungen der frühen Tage anknüpfen. Und Manou Lubowski ist an manchen Stellen schon eine Folter für die Ohren. Die Sprüche, die Klößchen zum Besten geben muss, spotten mal wieder jeglicher Beschreibung. Die enttäuschendste Leistung wird für meinen Geschmack aber von Patrick Bach geboten. Ich muss gestehen, dass ich ihn im Hörspiel selbst kaum wieder erkannt habe und ein Blick ins Inlay mich schwer entsetzt hat. Wie bei TKKG üblich, müssen Ganoven ja irgendwie finster und kratzig sprechen, doch bei Bach geht der Versuch in meinen Ohren mächtig in die Hose und das Ganze wirkt eher albern als denn imposant. Insgesamt betrachtet kann ich somit nur von durchschnittlichen Leistungen der Sprecher reden.

Musik und Effekte
Hier darf man wirklich aufhorchen, denn was dem Hörer an die Ohren dringt, klingt oftmals so richtig klasse und atmosphärisch. Bei den Szenen in dem unterirdischen Gang kommt durch die Musik sogar richtige Abenteuerstimmung auf und das hat man bei TKKG in letzter Zeit leider viel zu selten erlebt. Ebenso gelungen wie die Musik zeigen sich auch die Effekte. Sogar einstürzende Felsstollen werden im Ohr des Hörers real. In diesem Punkt wurde wirklich gute Arbeit geleistet und ich kann sagen, dass die Technik wohl der gelungenste Aspekt der gesamten Produktion ist.

Fazit
Stefan Wolf wird keine weiteren Abenteuer für seine vier Helden aus der namenlosen Millionenstadt mehr schreiben können und da ist es direkt doppelt traurig, dass sein letztes Werk so schwach ausfällt. Es ist vom Prinzip dasselbe Bild, wie schon lange. Es gibt einen Ansatz, der interessant und spannend werden könnte. Nur leider müssen es eben immer mehrere Handlungsstränge sein und dieser Umstand nimmt der Geschichte einen hohen Teil der Glaubwürdigkeit. Die Glaubwürdigkeit wird bei dieser Folge aber sowieso auf eine harte Probe gestellt, denn Gesteinsbohr- und Sprengaktionen wirken einfach nur völlig überzogen und albern. Hinzu gesellen sich Sprecher, die auch schon wesentlich bessere Tage hatten und insgesamt auch nur einen durchschnittlichen Eindruck hinterlassen. Da kann dann auch die überaus gelungene technische Umsetzung nahezu gar nichts mehr reißen. Mit „Das Geheimnis der Burgruine“ haben wir also eine weitere TKKG-Folge, die man sich einmal anhört und danach für lange Zeit ins Regal einsortiert - eine schwache Folge eben.

Score
30%
Verfasst am: 24.06.2010