Folge 155: Gefangen im Spukhaus

Folge 155: Gefangen im Spukhaus
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
10. August 2007
886971152241 (MC) / 886971152227 (CD)
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50%

Insgesamt sind 3 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 50%.

Rezensionenübersicht

Die Erwartungshaltung an neue Folgen ist eigentlich null …

Eine Rezension von Daniel

TKKG machen eine Wanderung im Schauerwald, als sie plötzlich einem Königstiger gegenüberstehen. Sie flüchten sich in eine Jagdhütte, wo sie direkt mit der nächsten Überraschung konfrontiert werden. Ein Skelett! Wenig später stoßen zwei weitere Gestalten zu ihnen, die scheinbar nicht so völlig astrein sind. Die Nacht im Spukhaus beginnt …

Beim Einlegen der CD direkt die erste Überraschung. Die Laufzeit beträgt diesmal nur 46 Minuten. Nachdem die letzten Folgen mit zahlreichen Längen gestückt waren, ein erstes positives Zeichen. Doch ist die Spieldauer an sich ja noch kein Garant für Kurzweiligkeit oder gar ein gutes Hörspiel.
Ein entlaufener Tiger, der von einem trinksüchtigen Zoomitarbeiter entlassen wurde, Bankräuber, die zufällig ebenfalls ihren Weg in den Schauerwald gefunden haben. Das alles erinnert uns woran? Richtig. Inhaltlich ist das Ganze nur eine Neuauflage des Klassikers „In den Klauen des Tigers“. Ohnehin spielt diese Episode eigentlich nur mit altbekannten Elementen und mixt diese recht wild zusammen. Das Ergebnis ist allerdings kein Hörspiel in der Qualität der ersten Abenteuer der Serie. Im Vergleich zu dem, was man zuletzt so geboten bekam, aber eine hörbare Angelegenheit.
Spannung ist hier natürlich völlige Fehlanzeige. Die Story ist lahm und ziemlich vorhersehbar. Da sind selbst 46 Minuten immer noch zu lang, da inhaltlich so gut wie überhaupt nichts passiert. Was anfangs in den ersten etwa 10 Minuten noch recht vielversprechend beginnt, verliert sich dann schnell in gähnender Leere. So ist zum Beispiel die gesamte Szene mit dem Brathähnchen Füllmaterial deluxe. Eine bedrohliche Stimmung kommt nicht auf, obwohl man das angesichts der Thematik eigentlich erwarten könnte.
Mit einem zwinkernden Auge wird man als TKKG-Fan natürlich Spaß an dem Spiel mit alten Elementen haben. Damit hat man aber letztlich auch schon alle Qualitäten dieses Hörspiels auf den Punkt gebracht. Inzwischen ist man ja wirklich schon froh, wenn man wenigstens ein einigermaßen logisches Abenteuer serviert bekommt.
Aber wie heißt es so schön: Unter den Blinden ist der Einäugige König. Gleiches kann man auch auf dieses Hörspiel übertragen. Wirkliche Begeisterung stellt sich da bei mir nicht ein.

Die Sprecher kratzen leider sehr an der Glaubwürdigkeit. Von Ernsthaftigkeit will ich gar nicht erst anfangen. Wenn bereits in einer der ersten Szenen Veronika Neugebauer beim Anblick des Skeletts einen Kreisch- und Piepsanfall bekommt, dann bin ich nicht allzu weit von einem Lachanfall entfernt. Was später folgt, ist zwar insgesamt wieder etwas besser, aber manche Dialoge sind einfach nur zum Kopfschütteln. Zumindest gibt es mit Ausnahme von Veronika Neugebauer diesmal eigentlich kaum Overacting.
Rainer Schmitt (als Radiomoderator) und Edgar Bessen (Kommissar Glockner) machen mit den besten Job. Rainer Brandt geht ebenfalls in Ordnung, von Ursula Heyers Darbietung bin ich allerdings nicht sonderlich angetan.

Gerade der Einsatz der älteren Stücke aus dem Europa-Archiv schafft eine gelungene Stimmung, zu der die neuen beatlastigen Stücke aber irgendwie so gar nicht passen wollen. Nach Möglichkeit sollte man auf diese völlig verzichten. Bei den Effekten läuft alles rund. Und selbst für den Tiger scheint man ja doch noch ein passendes Sample in den Archiven gefunden zu haben.

Fazit
Die Erwartungshaltung an die neuen Folgen ist eigentlich null. Vor diesem Hintergrund ist „Gefangen im Spukhaus“ gelegentlich sogar ganz nett. Aber weder der Unterhaltungswert noch die Story reichen hier aus, um von zufriedenstellender oder gar guter Unterhaltung zu sprechen. Die Musikuntermalung und die Effekte sind mit die stimmigsten Punkte an diesem Hörspiel. Bei den Sprechern gibt‘s ein „naja“, sodass ich diesem Hörspiel insgesamt einen noch durchschnittlichen Unterhaltungswert attestieren möchte. Wer Spaß an gewissen Anspielungen auf alte Folgen hat, der kann mal reinhören. Aber der Nährwert des Abenteuers ist sonst äußerst gering und man verpasst nicht wirklich etwas, wenn man es nun nicht kennt. Mal wieder …

Score
50%
Verfasst am: 06.10.2009