Folge 159: Böses Spiel im Sommercamp

Folge 159: Böses Spiel im Sommercamp
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
13. Juni 2008
886972682747 (MC) / 886972682723 (CD)
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65%

Insgesamt sind 2 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 65%.

Rezensionenübersicht

Das Hörspiel ist bei Weitem kein Kracher

Eine Rezension von Daniel

Tja, wohin nur entwickelt sich TKKG nach dem Tod des jahrelang einzigen Autors Stefan Wolf? Nach dem qualitativen Auf und Ab der letzten Zeit ist diese Frage nicht wirklich leicht und schon gar nicht pauschal zu beantworten. Diesmal zeichnet sich wiederum André Minninger für das Drehbuch verantwortlich, der zuletzt mit seiner Vorlage zu „Oskar und die sieben Zwerge“ ziemlich daneben gelangt hatte. Ob ihm die Geschichte diesmal besser gelungen ist?

Auf alle Fälle. Denn im direkten Vergleich zu eben erwähnter Folge, nimmt sich „Böses Spiel im Sommercamp“ sehr positiv aus. Allerdings ist das Hörspiel bei Weitem kein Kracher. Die Erwartungshaltungen sind nach der langen Durststrecke aber so am Boden, dass man sich mehr oder weniger über jeden kleinsten Lichtblick freut. Und die tauchen auch hier vermehrt auf.

TKKG machen Ferien in einem Sommercamp, das jede Menge Abenteuer und Action verspricht. Zunächst scheint auch alles ganz normal und wunderbar zu verlaufen, bis sich gewisse Vorkommnisse häufen. Ein merkwürdiger Unfall, ein Erpressungsversuch, ein Diebstahl und schlussendlich sogar ein gemeiner Anschlag. Was steckt dahinter? Und vor allem: Welche Ziele verfolgt der Unbekannte?

Zugegeben, der Beginn ist sehr langwierig und bis man mit dem eigentlichen Fall, den es zu lösen gilt, loslegt, vergehen so einige Minuten. Dafür setzt man in dieser Zeitspanne aber auf Ferienfeeling, das sich recht schnell und problemlos einstellt. Eine Qualität, die man in den letzten Jahren oftmals vermisst hat und sich recht schön unter einem Oberbegriff zusammenfassen lässt: Atmosphäre.
Obwohl sich das Geschehen immer mal wieder schleppt und das Tempo nicht allzu hoch erscheint, wird man insgesamt nicht schlecht unterhalten. Man wünscht sich hier und da zwar mehr an Authentizität, die aber schon deswegen nur schwer herzubekommen ist, weil die Sprecher für ihre Rollen deutlich zu alt klingen. Der Versuch hippe Jugendsprache unterzubringen macht das Ganze noch unglücklicher.
Vor dem Hintergrund der allgemeinen Erwartungshaltung kann man alles in allem recht zufrieden sein. Man hat eine sehr bodenständige Geschichte hingelegt, bei der einzig das Motiv nicht völlig rund wirkt, aber beim Plot darauf verzichtet irgendwelche kruden Zusammenhänge zu spinnen, wie es ja in der Vergangenheit schon fast gang und gäbe war. Auch die sogenannten Gangsterdialoge gibt es eigentlich nicht, sondern nur kurz eingestreute Telefonate, die aber allenfalls die Spannung steigern denn großartig etwas vorwegnehmen. Die Hauptsprecher hatten schon in der letzten Folge eine sehr souveräne Leistung abgeliefert, die hier größtenteils fortgesetzt wird. Zwar kommen Gaby und Klößchen immer mal wieder etwas klischeebeladene Situationen in die Quere, jedoch ist das Gesamtbild eher positiv. Das gilt ähnlich auch für die zahlreichen Nebenrollen, von deren Sprechern zwar nur wenige bekannt sind, aber die insgesamt eine Leistung abliefern, die man gut hören kann.

Die Musik ist größtenteils stimmig. Ein Vergleich mit anderen aktuellen Hörspielproduktionen aus dem Jugendbereich hält man aber auf keinen Fall stand, dazu wirkt alles zu altbacken und aufgewärmt. Solange aber die Geschichte und Atmosphäre einigermaßen durch die Stücke unterstützt werden, kann man zufrieden sein.

Fazit
Obwohl die Spieldauer nur auf gute 48 Minuten kommt, fühlt sich das Ganze länger an. Hätte man hier noch etwas mehr an der Temposchraube gedreht (z. B. durch weitere Kürzungen) … So bleibt das Geschehen eine Spur zu dünn, aber keineswegs schlecht. Summa summarum solide Unterhaltung, wie man sie bis vor einiger Zeit eigentlich überhaupt gar nicht mehr hatte erwarten können. Vielleicht ist man heute einfach schon mit weniger zufrieden, aber mich hat das Hörspiel trotz diverser (noch bzw. nach wie vor) vorhandener Schwächen nicht schlecht unterhalten.

Score
60%
Verfasst am: 07.10.2009