Die Millionenstadt boomt! Es gibt ein neues Kino und ein neues Industriegebiet. Und TKKG mal wieder mitten drin! Nachdem sie von der Polizeidirektion vertrauliche Personendaten im Handumdrehen bekommen hatten, zweimal in zwei Tagen im Kino waren, und ein paar Erleuchtungen (vor den Ermittlungen!) hatten, belauschen sie ein paar Verdächtige. Im Vorfeld hatte der Autor, Tom Kerblau, mehrfach versprochen, wieder mehr Gleichgewicht in die Bande zu bringen. Hat er aber irgendwie nicht geschafft, denn Tim löst fast alles alleine, sodass Willis Supereinlagen ziemlich gedrängt wirken. Den Rest der Folge bibbert er eigentlich nur – es ist ja immer noch (oder schon wieder?) Weihnachten! Da sind die einigermaßen gelungenen Beschattungen und Befragungen ein Lichtblick im Dunkel. Auch wenn Abwechslungsreiches größtenteils ausblieb, so freut es doch sehr, dass Herr Sauerlich und Georg, der Chauffeur, wieder mitspielen dürfen. Jedoch sollte sich der Autor in Zukunft etwas mehr auf ein Thema konzentrieren, da vor allem im mittleren Teil vieles aufeinander kommt, was den jüngeren Hörern zu schaffen machen dürfte. À pro pro junge Hörerschaft: Leider wurde in dieser Folge fast komplett auf Witz verzichtet. Während man in den vorherigen Folgen wenigstens noch ab und zu ein Schmunzeln auf die Lippen bekam, bleibt das diesmal komplett aus. Einzig der überraschende Schluss hält einen kleinen Lacher bereit. Auch wenn das oben nicht so klingen mag: Als erste Folge des Tom Kerblau war „Der Unsichtbare“ durchaus gut. Auch die erneuten Rückblicke gegen Ende der Episode waren schön. Die Folge hat durch ihre interessante Art aber sehr gut unterhalten. Jedoch sollte man nächstes Mal darauf achten, dass der Klappentext nicht das ganze Geschehen bis geschätzt Minute 40 bereit hält. Wer „Amigos“, „Küsschen, Küsschen“ aber mag, wird diesmal enttäucht werden. Rhea Harder als vorläufige Nachfolgerin der verstorben Veronika Neugebauer hat ein schweres Erbe übernommen. Letzte Folge noch als Klassenkameradin, nun schon als Hauptperson – Gaby. Meiner Meinung nach hat sie ihre Aufgabe aber gut hin bekommen. Sätze, welche für Veronika bekannt waren wie „ja, Pappi“ klingen ungewohnt, aber: alles neu! Außerdem war doch von Anfang an klar, dass sie eine andere Stimme hat, alles andere wäre ja auch schlimm.
So gut sie auch klingen mag: Ist das eine Übergangsbesetzung (wegen Zeitdruck), oder bleibt das so? Den ganzen Sommer haben wir nichts von TKKG gehört, aber vor Weihnachten braucht man drei Folgen?! Vielleicht nächstes Jahr etwas regelmäßiger und weniger überstürzt! Ich bleibe trotzdem bei meiner Meinung – nun noch verstärkter -: Man sollte wirklich einen Schlussstrich der alten TKKGs ziehen, und nach neuen Illustrationen, Autoren und Designs auch neue, junge TKKGs einführen. Kult hin oder her! Die Verjüngung hat sich bereits angekündigt, und sollte nun auch vervollständigt werden. Bis zur nächsten Folge dürfte ja noch etwas Zeit sein. Die Sprecherliste liest sich sehr voll. Man hatte ein gutes Händchen, und Onkel Titus – Sprecher Achim Schülke als Hoody macht Spaß zu Hören! Als sehr schön empfand ich die Musik, die zum Skarabäus-Feeling passte. Um so schlimmer ist es da, dass keine Musiker mehr genannt werden, im Booklet. Bei den Geräuschen dürfte dem ein oder anderen sicher ein bestimmtes in Track 3, ca 4:30 aufgefallen sein. Klingt wie als wäre der Telefonakku alle. Was das wohl war? Zur Story mag es nicht ganz passen.
Einige abschließende Worte zum Outfit der Folge: Die CD – Hörer bekommen wieder das bessere geboten: Schönes Backcover, wenn auch etwas weniger voll als das letzte Mal, und ein schönes Covermotiv. Etwas verwirrend ist es dann doch, dass man bei den Backcoverzooms (nur CD) das Augenmerk auf ein leeres Nummernschild und ein leeres Kameradisplay legt. Die Trackpunkte klingen aber vielversprechend.
Ärgerlich ist, dass man es nicht auf die Reihe bekommt, die CDs in gleicher Höhe zu drucken. So verrutscht Oskar auf dem Rückenmotiv etwas. Und warum ist man von blauer auf durchsichtige Hülle umgestiegen? Nach 166 Folgen? Fazit: „Der Unsichtbare“ ist sicher eine der kürzesten Folgen der letzten Zeit, und trotzdem so komplex! Auch wenn das Erstlingswerk von Tom Kerblau inhaltlich noch etwas verbesserungswürdig ist, so dürfte man sich auch mit Rhea Harder gut unterhalten fühlen. Weiter so, und TKKG wird wieder eine der Topserien bei Kinderhörspielen, denn: Das Gesamtpaket stimmt! „Wir widmen diese Folge Veronika und denken gern an die gemeinsamen TKKG-Jahre! Das EUROPA-Team“. Dem kann ich mich nur anschließen! |