Folge 170: Schock im Schnee

Folge 170: Schock im Schnee
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
24. September 2010
886976842741 (MC) / 886976842727 (CD)
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65%

Insgesamt sind 2 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 65%.

Rezensionenübersicht

Etwas zu viel Leerlauf

Eine Rezension von Daniel

Winterfolgen bei TKKG haben ja meist ein recht schönes Flair. Zumindest war das zu früherer Zeit so, weshalb ich zu diesen noch immer ein besonderes Verhältnis habe. Der Titel der 170. Episode klingt zudem recht vielversprechend. Doch wie man aus langjähriger Erfahrung weiß, will das allein noch längst nichts heißen.

Ein Ausbrecher ist aus der Nervenheilanstalt in der Nähe des Brockens entkommen. Ausgerechnet in der Gegend, in welcher TKKG ihren entspannten Winterurlaub verbringen möchten. Als sie davon erfahren, wird vor allem Tim hellhörig. Der gefährliche Mann soll bereits einige Anschläge auf Skifahrer verübt haben. Ob es TKKG gelingt, den Geisteskranken aufzustöbern?

Überdrehte Dialoge, wie gleich in der ersten Szene, sind nach wie vor ein großes Problem der Hörspielreihe. Seit dem Neuanfang nach dem Tod von Rolf Kalmuczak hat es diesbezüglich schon einige deutliche Verbesserungen gegeben, doch so ganz scheint man es noch nicht in den Griff bekommen zu haben. Im Vergleich zur ersten Szene hört sich der darauffolgende Dialog von TKKG schon deutlich angenehmer an, aber im Verlauf des Hörspiels findet man auch unter den Vieren immer wieder Momente wieder, die einfach seltsam rüberkommen.

Das zweite Kernproblem ist die Bearbeitung des Stoffes. Die Idee hinter dieser Geschichte gefällt mir prinzipiell recht gut. Allerdings ist es schade, dass André Minninger letztlich so wenig daraus macht. Viel zu oft verlieren sich die Dialoge in recht belanglosem Geplänkel. Wenn man sich im Vergleich dazu die Dichte der Klassikerbearbeitungen ansieht, wäre zumindest etwas mehr Zug nicht verkehrt. Gerade zugunsten der Spannung, denn von der ist lange Zeit trotz der immer wieder eingestreuten Hinweise auf den Ausbrecher nicht viel zu spüren.
Zusammengefasst: Die Grundsubstanz der Erzählung ist gelungen, jedoch hätte man deutlich mehr daraus machen können, ja müssen. Trotz der vergleichsweise recht kurzen Spielzeit von 46 Minuten ist da zu viel Leerlauf.

Musikalisch gefällt mir die Episode schon deutlich besser als die letzten. Zwar ist die Untermalung noch immer etwas unauffällig, vermittelt aber ein insgesamt stimmigeres Bild.
Die Geräuschuntermalung ist nicht gerade bahnbrechend, aber soweit ausreichend.

Von den vier TKKG-Freunden gefällt mir Sascha Draeger nach wie vor am besten. Seitdem die Rolle Tims in der selbstherrlichen Darstellung etwas zurückgenommen wurde, hört sich das Ganze gleich wesentlich angenehmer an. Manou Lubowski fällt leider wieder etwas zu sehr in die bekannte alberne Interpretation von Klößchen zurück.
Bei den Gastsprechern trifft man auf viele bekannte Namen. Und mal abgesehen von manch etwas übertriebener Anlage der Rolle, wie es vor allem bei Marco Sand der Fall ist, gibt es hier nichts Negatives anzumerken. Aber seien wir ehrlich: Überzogene Rollen gehören ja eigentlich schon fast von Beginn an zum Konzept der Reihe dazu (man erinnere sich allein an „Vampir der Autobahn“).

Fazit
Ohne einige etwas merkwürdige Dialogtexte hätte ich hier durchaus eine deutlichere Tendenz hin zu gut gesehen. Die Ideen sind überzeugend, nur krankt es mal wieder an der Umsetzung in ein spannendes Drehbuch. Zu viel Leerlauf sorgt trotz der recht kurzen Spieldauer nicht unbedingt für mitreißende Kurzweil. Gerade dort gilt es anzusetzen und weiter zu arbeiten, dann sollte es mit richtig überzeugenden TKKG-Abenteuern auch wieder klappen.

Score
60%
Verfasst am: 02.10.2010