Folge 184: Die ewige Finsternis

Folge 184: Die ewige Finsternis
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CD
EUROPA
27. September 2013
887654415721
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77%

Insgesamt sind 2 Mitgliedrezensionen verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 77%.

Die drei letzten Rezensionen

Weltuntergang mit TKKG

Eine Rezension von El Tofu

Wie die Maya voraus gesagt haben, geht dieses Jahr am 21. Dezember die Menschheit vor die Hunde. Zur Feier des Untergangs gehen TKKG ins Kino und geben sich den neuesten Roland Lemmerich Streifen. Alle haben auch relativ viel Spaß am nahenden Weltuntergang nur der Dicke (Manou Lubowski) macht sicht beinahe in seine übergroßen Hosen. Dann scheint es aber wirklich zu Ende zu gehen mit der Welt. Plötzlich erlöschen alle Lichter der Millionenstadt und Klößchen wird fast von einem Auto überfahren, das ohne Lampen fährt. Eigentlich kann man dem Fahrer ja keine Vorwürfe machen, schließlich ist es bei den heutigen Benzinpreisen niemanden zuzumuten um den Koloss herum zu fahren. Allerdings sind TK&G nicht so gnädig wenn es ihrem Kumpanen K ans Fett geht. Gemeinsam machen sie sich daher noch während des unerklärlichen Stromausfall auf den Weg zum Polizeirevier. Dort lassen sie von Gabys (Rhea Harder) Vater, dem Kommissar Glöckner (Wolfgang Draeger) Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Dem wird zur selben Zeit übrigens endlich eine neue energiesparende Heizung ins Büro montiert, während des Stromausfalls am Abend. Stromfresser ade, die Umwelt dankt.

Wer die epischen Kriminalfälle der vier in die Jahre gekommenen Jugenddetektive kennt, wird wissen, dass es nicht so simpel bleiben kann. Natürlich zieht der Fall darauf noch ordentlich an. Es bleibt natürlich nicht bei einem bloßen Stromausfall und ich hoffe ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, die Welt ging im Dezember des Jahres 2012 nicht unter. Dabei erfahren wie dank dieser Folge endlich, dass TKKG scheinbar knapp ein Jahr in der Vergangenheit spielt. Schon irgendwie lustig sich den Maya Kalender jetzt zum Thema zu machen. Außerdem scheinen die vier zu richtigen Cineasten zu werden. Nachdem sie beim letzten mal noch Stephen Kings “Es” geschaut haben und “Stirb langsam” zitierten, war es diesmal Zeit Roland (L)Emmerichs “2012” zu schauen. Frag mich wo die plötzliche Filmbegeisterung herkommt.

Aber endlich mal weiter im Text. Auf den Stromausfall folgen einige, wohl schon seit langem geplante, Überfälle. Die Spür führt die ermittelnden Teenager erstmal zu fiesen Atomkraftlobbyisten, die anscheinend mit der lokalen Politik klüngeln und zeitgleich mit noch fieseren Gangstern zusammenarbeiten. Dabei ist es mal wieder verblüffend wie hölzern man hier albernste Hörspielszenen mit Momenten verbindet in denen die kleinen belehrt werden sollen. In diesen Szenen erscheint gerade Karl (Niki Nowotny) schon teilweise wie eine Parodie auf derart belehrende Kinderstoffe. So kann es schon mal passieren dass jemand, meistens ein dicker fast überfahren wird und vollkommen panisch wird und in der selben Szene kommt dann so was wie Karls Erklärungen über die ehemalige Stadtbeleuchtung durch Gas. Der Junge hat keine Gefühle und agiert eigentlich nur noch als kalte Erklärmaschine. Tragisch finde ich erneut wie genüsslich man auf Klößchen rumhackt, der nun schon diverse male erklärt hat, dass die Spaßgrenze bei ihm schon lange überschritten wurde. Ist aber allen egal, ist ja schließlich nur lustig gemeint wenn man sich über die fette Sau echauffiert, die schon zum Frühstück Pizzen verschlingt und bei jedem Schritt schwitzt.

Beim Lösen des Falles hilft erneut Genosse Zufall und vor allem ein gewisser Cockerspaniel. Der Fall selbst ist eigentlich relativ schmucklos und auch Spannungsarm, alles Drumherum ist dafür höchst unterhaltsam, wenn auch absolut nicht auf die Weise wie man es sich gedacht hat. Als Kind wäre ich höchst genervt gewesen. Jetzt allerdings kann ich drüber lachen und viel Spaß daran haben, auch wenn das Hörspiel absolut nicht gut geraten ist. Spannend zuzuhören, wie man es aber versucht, dem ganzen mehr Tiefe zu geben, daran aber jedes mal scheitert. Beschreibend ist dafür vor allem einer der typischen Tarzan Momente. Tim (Sascha Draeger) erwischt nämlich einen Einbrecher, der gerade im Baumarkt eingebrochen hat. Wie gewohnt soll der vertrimmt werden, zum Glück aber mal ohne Fahrradkette. Dabei stellt sich aber heraus, dass es sich dabei um einen Obdachlosen (früher innerhalb der Serie auch gerne mal liebevoll Penner genannt) handelt. Jetzt geraten Tim und Gaby in ein Dilemma, der Obdachlose hat etwas gestohlen um sich in der Winternacht warm zu halten. Jetzt stellt sich die Frage, sollen sie ihn trotzdem zur Polizei bringen? Dagegen sprach aber neben der ärgerlichen Lage des Diebs noch der Fakt, dass die Teens sich ohne Erlaubnis ihrer Eltern nachts noch draußen rum treiben. Das Skript fordert also wirklich mal die Charaktere dazu auf ihre unreflektierte Obigkeitshörigkeit zu überdenken, stattdessen beweisen sie beiden zuerst ihren in Wirklichkeit schlechten Charakter und anstatt sie dann eine Entscheidung treffen zu lassen, nimmt ihnen das Drehbuch jede Entscheidungsgewalt indem der Obdachlose flüchtet. Wäre endlich mal die Möglichkeit gewesen dem Ganzen etwas Substanz zu geben.

Wer TKKG also ernsthaft hört oder seinen Kindern vorsetzt sei gewarnt. Mal wieder totaler Blödsinn, dennoch oder besser gesagt, genau das was man zu dieser Zeit von dieser Serie erwarten hat. Die Sprecherleistungen, Inszenierung, Sounds und musikalische Untermalung sind wie jedes mal durchwachsen und liefert Ergebnisse die von unterdurchschnittlich und altbacken bis zu solide und okay gehen. Wer’s die 183 male vorher gut fand, wird sich auch diese Folge ins Regal stellen, alle anderen wohl eher nicht. Ein paar Lacher sind aber schon drin und insgesamt hat die Episode schon so ihre netten Momente. Wenn man das Gesamtergebnis allerdings ernsthaft betrachtet läuft hier einiges schief.

6,4 von 10 verschneiten Ölflecken

Score
65%
Verfasst am: 17.10.2013