Band 014: Der Schlangenmensch

Band 014: Der Schlangenmensch
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Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
Juli 2004
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15013-9
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100%

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Es geht auch ohne "Action"

Eine Rezension von Krabbentaucher

Diese Geschichte ist weder ein Ratekrimi noch eine actiongeladene Story. Da sowohl die TKKG- als auch die Ganoven- und Opfersicht geschildert wird, besteht immer Klarheit, was geschehen soll. Das macht die Geschichte nicht langweilig, denn sie bezieht ihre Spannung aus dem Wettlauf von TKKG mit den Ganoven und der Frage, wie der zugrundeliegende Konflikt gelöst werden soll.

Der titelgebende Schlangenmensch ist zwar Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, nicht aber der Handlungsträger. Es handelt sich um einen begnadeten Ex-Einbrecher, der von der schiefen Bahn heruntergefunden hat und ehrlich bleiben will, von zwei Einbrechern aber dazu gezwungen werden soll, ihnen bei drei Einbrüchen zu helfen. Die Ganoven setzen den Schlangenmenschen damit unter Druck, daß sie seiner Familie etwas antun könnten, wenn er nicht spurt.

Hier kommen TKKG ins Spiel: Die Tochter des Schlangenmenschen hat ihren Vater belauscht und bittet die Viererbande um Hilfe. Wegen der drohenden Gefahr kommt für sie und TKKG die Einschaltung der Polizei nicht in Frage, so daß der Fall allein gelöst werden soll.

Hier leistet sich die Geschichte ihren einzigen logischen Bruch, denn obwohl verabredet ist, den Schlangenmenschen nicht in Erscheinung treten zu lassen und den Eindruck zu erwecken, als seien die Vier auf die Einbruchspläne gestoßen, ohne daß eine Verbindung zum Schlangenmenschen besteht, wird dieser am Ende und ohne nähere Erklärung in die Dingfestmachung der Ganoven eingebunden.

Dieser logische Bruch verhindert die Höchstbewertung aber letztlich nicht. Zum einen läßt er sich damit erklären, daß Tarzan sich mit dem Schlangenmenschen in ein Café zurückgezogen hat, ohne daß der Leser - aus dramaturgischen Gründen - erfährt, was besprochen wird. Zum anderen entwickelt sich die Geschichte ansonsten so logisch und zugleich natürlich, daß es eine wahre Freude ist. Nichts wirkt an den Haaren herbeigezogen.

Anders als in anderen Geschichten mit mindestens zwei Erzählsträngen konzentriert sich diese Geschichte auf nur einen Fall. Ein weiterer Fall spielt zwar kurz rein, ist aber nicht wirklich Gegenstand der TKKG-Ermittlungen.

Überhaupt ist die Ermittlungsarbeit der Vier das zentrale Thema. Tarzans Schulterwürfe kommen in abgeschwächter Form nur beim Tanzen während Karls Party im ersten Kapitel vor, während sich die Vereitelung des Überfalls eher aus einem Stolpern ergibt. Ermittelt wird also mit Köpfchen statt mit den Fäusten, und das wird gut dargestellt. TKKG verfolgt ein Ermittlungsziel, plant eine Strategie und setzt sie um.

Hinzu kommen viele lustige und lebensnahe Dialoge und eine wunderbar gestaltete Typenparade der Beteiligten. Hier ist vor allem die liebevolle und abgerundete Schilderung der drei Auftraggeber der letztlich nicht zur Durchführung gelangten Einbrüche herauszustellen.

Fazit: Ein rundum gelungenes Buch in allerbester TKKG-Manier. Lustig und bisweilen geistreich geschrieben, wird es nie langweilig. Die Ermittlungen sind interessant und stehen im Vordergrund. Spannung bezieht die Geschichte aus dem Wettlauf mit den Ganoven oder besser aus der Frage, wie die große Schweinerei letztlich verhindert werden soll.

Score
100%
Verfasst am: 10.05.2012