Wie in meinen anderen Mitgliederkritiken wie "Bombe an Bord" oder "Todesfracht im Jaguar" muß ich erwähnen dass es sich bei diesem Roman um ein Werk handelt, dass ganz offensichtlich erst nach Veröffentlichung des Hörspiels von Stefan Wolf verfasst wurde! Waren es im Hörspiel und der TV-Folge nur Obrecht und Käßling, die Hermann Sauerlich und Tim entführten und später gefasst wurden, so wurden auch hier Handlungsstränge eingefügt! Alfons Krätzkow, ein Berufsverbrecher und ehemaliger Fremdenlegionär, wird als ultimative "Nemesis" für Tim eingeführt und zum Anführer gemacht, den man bis zum Ende des Bandes mit allen Mitteln zu ergreifen versucht! Schuldig an einem Überfall in Österreich (was auch ein Verweis auf München als Handlungsort ist denn ansonsten wäre es nicht möglich für ihn so schnell zurück zu kommen) und daher ein Ziel für die "illegale TKKG-Aktion", ist er quasi für den ganzen Roman die treibende Kraft. Zwischendurch wird noch auf einen Baulöwen und Immobilienmakler eingegangen, der sich Krätzkow als Handlanger bedient, um für sich gute Objekte zu sichern, durch Psychoterror oder mutwillige Zerstörung und Einbrüche. So dauert es eine Weile bis die Handlung um die "Gangster auf der Gartenparty" in Gang kommt. Was mich allerdings verwundert ist, dass Krätzkow sehr zurückhaltend agiert, als er Tim in seiner Gewalt hat, von dem er ja ziemlich hereingelegt wurde und sein "normales Leben" aufgeben und in den Untergrund fliehen mußte, keine Racheaktion durchführt! Wahrscheinlich unangemessen für ein Jugendbuch, obwohl er als kaltblütig bezeichnet wurde und sogar einen Juwelier angeschossen und so schwer verletzt hatte, dass dieser gelähmt bleibt! Und dann werden Tim und Hermann Sauerlich einfach freigelassen nach erfolgter Zahlung und am Ende landen alle Ganoven im Gefängnis. Es war aber eine angenehme Überraschung, dass Tim am Ende auf seine Rache an Krätzkow, der ihm seine von Gaby geschenkte Goldkette stahl und auf die Finger trat, um ihn in ein Falltürverlies zu befördern, verzichtet. Das war ein durchaus löblicher Zug der später wohl nicht mehr aufgegriffen wurde, als Tim immer brutaler und selbstgerechter wurde. Ich kann es mir aber nicht verkneifen dass sich auch eine Fehlkalkulation bei TKKG abgezeichnet hat in besagtem Versuch Krätzkow auf's Kreuz zu legen und seinen Straftat dadurch aufzudecken: Wäre anstelle von Klößchen Karl mit Tim auf "Mission" gegangen, wäre es etwas vorteilhafter gewesen. Als Krätzkow nämlich die Falltür öffnet um Tim und Klößchen loszuwerden greift letzterer blitzartig nach Tims Beinen, ein verständlicher Reflex, der Tim aber auch effektiv daran hindert aus der Falle zu entkommen, angesichts des erheblichen Gewichtes seines Freundes und Budenkamerads! Mit Karl wäre es ihm wohl möglich gewesen, da dieser wesentlich leichter ist. Fazit: Ein schönes Buch das ich trotz Füllmaterial immer wieder gerne lese, wobei ich auch sagen muß, das Füllmaterial mit Krätzkow macht für mich den Reiz aus! |