Band 050: Sklaven für Wutawia / Der Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Band 050: Sklaven für Wutawia / Der Gauner mit der 'Goldenen Hand'
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Preise bei Erscheinen:
ISBN:
Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
Juli 2004
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15049-8
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100%

Insgesamt sind 2 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 100%.

Rezensionenübersicht

Menschenhändler, Säureattentäter und andere Verbrecher

Eine Rezension von Alexander

Das 50. TKKG-Hardcoverbuch ist 1989 als Jubiläumsband mit zwei Geschichten und somit mehr Umfang erschienen. Außerdem galt es zeitgleich das zehnjährige TKKG-Buchjubiläum zu feiern.

Im ersten Fall (Sklaven für Wutawia) geht es um eine ungewöhnliche Wette von Klößchen und seinem Freund Andy: Hält es der verwöhnte Willi drei Tage aus, den Obdachlosen zu spielen? Andy ist sich sicher: Das schafft Sauerlich-Junior nicht. So kommt es zu der Wette, bei der Tim ebenfalls als Stadtstreicher verkleidet kontrollieren soll, ob Willi die Bedingungen einhält. In ihrer ersten Nacht in der neuen Rolle werden die beiden betäubt und gekidnappt. Sie wachen in einer Burg auf, in der noch weitere Entführungsopfer sind. Unter anderem ihre Bekannte Caroline von Färber.
Was bezwecken die unbekannten Verbrecher mit ihren Taten? Währenddessen machen Karl und Gaby eine unglaubliche Entdeckung …

Im zweiten Fall (Gauner mit der 'Goldenen Hand') bekommt es die TKKG-Bande mit einem verrückten Säureattentäter in einem Museum zu tun. Die vier Nachwuchsdetektive werden während ihrer Ermittlungen auf ein anderes Verbrechen aufmerksam, bei dem es um wertvolle Gemälde geht …

Eine Wette als Auslöser für einen Fall gibt es nur in diesem Band. Es ist ein innovativer Einstieg in das Hauptthema „Menschenhandel“ der ersten Episode „Sklaven für Wutawia“. Wirklich neu ist das nicht. Bereits in Band 40 geht es unter anderem um Menschenhandel.
Diesmal sind Tim und Klößchen die Hauptprotagonisten, Karl und Gaby sind viel weniger in die Geschichte involviert als sonst.
Die Atmosphäre wird sehr gut transportiert. Die Geschichte ist düsterer als viele andere der Serie. Stefan Wolf hat offensichtlich sehr gut recherchiert für das Buch. Als Nebenhandlungen gibt es eine Entführung gegen Lösegeld mit einer neuen Facette innerhalb der TKKG-Reihe sowie die Erlebnisse von Andy mit seinem Stiefvater zu Hause.
Trotz der oftmals düsteren Grundstimmung gibt es immer wieder auch lustige Szenen. So gibt es etliche witzige Dialoge oder Situationen. Hauptsächlich der Partybesuch von Tim und Klößchen bleibt dem Leser im Gedächtnis. Tim macht bei einem Philosophenquiz erfolgreich mit und Klößchen kann am Buffet alle Speisen und Gerichte richtig benennen. Gelungen finde ich auch den öfteren Einsatz von Ganovensprache.
Die Figurenzeichnung ist wieder hervorragend. Teilweise wird von Fans kritisiert, dass die TKKG-Bande früher eine andere Meinung über Obdachlose und Stadtstreicher hatte, als in dieser Folge. Es wird gerne auf die Folge „Der letzte Schuss“ verwiesen, die vor dem Jubiläumsband als Taschenbuch erschien. Mich hat das nie gestört. Ich gestehe es Kindern durchaus zu, im Laufe der Zeit, ihre Meinung auch mal zu ändern.

„Gauner mit der 'Goldenen Hand'“ ist eine Kurzgeschichte, die 56 Seiten umfasst. Verbrechen mit Gemälden gab es bis dato schon mal in „Verrat im Höllental“, trotzdem ist das Thema relativ unverbraucht im TKKG-Universum. Einen Säureattentäter hingegen hatten wir noch nicht bei TKKG. Diese Story ist originell, kurz und knackig und kommt ohne Gangsterdialoge aus. Auch diesmal gibt es viel zu lachen und amüsante Szenen. Sehr komisch fand ich bereits die erste Illustration in der Erzählung: Der gezeichnete U-Bahn-Fahrgast sieht aus wie Jorge Gonzalez (Model und Choreograf aus Kuba). Ein Novum bei TKKG: Personen aus dem vorhergehenden Fall tauchen wieder auf. Das gab es bisher noch nie und bleibt auch – bis auf kleinere Ausnahmen wie Würgegriff-Paulas Auftritt im nächsten Band „Achtung! Die „Monsters“ kommen!“ – eine Ausnahme bei Rolf Kalmuczak. Die Figurenzeichnung ist wie so oft erstklassig.

Als Cover gibt es diesmal zwei gute Titelillustrationen von Reiner Stolte: Das obere zeigt den mutmaßlichen Gemäldedieb des zweiten Falls in Aktion, das untere zeigt Tim und Klößchen bei ihrer Befreiungsaktion in der Wächtlingsburg. Die Reihenfolge der Covermotive ist falsch. Das obere Cover sollte eigentlich zur ersten Episode gehören. Auf dem Cover gibt es außerdem den Schriftzug „Jubiläumsband“ und das TKKG-Logo mit vergrößertem Rand inklusive „10 Jahre“-Hinweis. Auch etliche der Illustrationen im Buch sind schön.

Fazit
Mit diesem Buch ist Stefan Wolf ein rundum gelungenes Jubiläum geglückt. Beide Geschichten sind hervorragend. Diesmal reicht es für die Höchstwertung.

Score
100%
Verfasst am: 01.01.2014