Band 058: Der erpresste Erpresser

Was war da denn los, Herr Wolf?

Wie so oft, entwickelt Stefan Wolf auch in diesem „TKKG-Fall“ wieder mehrere Erzählstränge. Üblicherweise finden diese im Laufe der Handlung immer zusammen und ergeben schließlich ein mehr- oder weniger sinnvolles Ganzes. Beim „erpressten Erpresser“ will dies jedoch so gar nicht gelingen!

Statt den eigentlich spannungsgeladenen Entführungsfall um Markus auszubauen, konzentriert sich Stefan Wolf vielmehr auf eine absurde Falschgeld-Geschichte und eine noch hahnebüchenere Story um einen inszenierten Mord. Das ist so langatmig, dass man sich schon wünscht, der Mord sei doch nicht inszeniert, sondern wirklich geschehen, damit wenigstens ein bisschen Nervenkitzel aufkommt!

Dabei ist die Sache mit dem entführten Markus doch ganz interessant! Zum einen dessen Konflikt mit dem Stiefvater, und dessen marode Finanzsituation wiederum, und schließlich der unheimliche Kidnapper in der Mönchskutte. Dies alles wird jedoch zur Nebensache und Spannung kommt da leider kaum auf, allenfalls Langeweile.

H.G. Francis hat diesmal gut daran getan, bei seiner Hörspielversion auf die Nebenhandlungen zu verzichten. Andererseits hätte er wohl doch noch einiges hinzufügen müssen, um eine wirklich spannende Geschichte zu erzählen.

Stefan Wolf hat dies in der Buchvorlage diesmal leider nicht geschafft! Aber einem Vielschreiber wie ihm, will man das gerne verzeihen, zumal es ja ein Jugendbuch sein soll, und kein eiskalter Thriller!