Er umrundete einen Zeitungskiosk wie der Kater den heißen Brei, hatte die Schultern hochgezogen und den Kopf gesenkt. Die Hände steckten in ausgebeulten Hosentaschen. Auch das Gesicht war irgendwie ausgebeult, olivfarben, mit schwarzem Schnurrbart und buschigen Brauen. Ein Typ wie der Stallmeister von Graf Dracula, jedenfalls kein Mitteleuropäer mit gewaschenem Hals. Gabys Herz schlug schneller.
Was tun? Kein Telefon in der Nähe. Ein Polizist? Weit und breit nicht.
Aber er ist es, dachte Gaby. Ich erkenne ihn wieder.. O ja! Ein Finstertyp vom Balkan. Sicherlich als Meisterdieb ausgebildet - und hier ist ja ein goldener Boden dafür.
Woher sie den Kerl kannte? Vorgestern - nein, am Dienstag - hatte sie den Schnurrbärtigen beobachtet. Zusammen mit Tim.
Drüben am Meislinger Weg - wie die Großstadt-Straße heißt, weil sie etwas ansteigt - hatte das Pärchen vor dem PREIS-GÜNSTIG-EINKAUFS-Markt auf Klößchen gewartet, der sein Schoko-Vorrat ergänzen mußte. Dabei sahen sie, wie besagter Taschendieb zugriff.