Ein großer Raum, grell erleuchtet. Schreibtische mit PC und Konsolen, Telefone - drei insgesamt. Regale mit viel Fachliteratur - die von den Beratern ausgeliehen wurde. Gaby saß am Schreibtisch, trug Kopfhörer mit dem angebügelten Mikrofon, hatte sich auf dem Drehsessel umgewandt und lächelte erfreut. Sie öffnete schon den Mund, um die Jungs zu begrüßen, erhielt aber in diesem Moment einen Anruf.
Rasches Pusten gegen die Ponyfransen. Dann meldete sie sich.
„Sorgofon - Gaby Glockner. Halloooooooooooo!"
Dieses Hallo, dachte Tim, hat man den Beratern beigebracht - als fröhliche Einstimmung.
Hinten bei der Espresso-Maschine hatte Dr. Ingeborg Malparese ihren Schreibtisch. Die etwa 30-jährige Psychologin war ein nettes graues Mäuschen und zur Zeit entsetzlich vergrippt. Tomatenrote Nase. Vor sich hatte sie drei Stapel Papiertaschentücher aufgebaut. Sie streckte auch gleich abwehrend die Hände aus - obwohl mit freundlichem Lächeln. Vielleicht argwöhnte sie, die Jungs würden sie umarmen und abbusseln.
Tim zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben Gaby, ohne sie zu stören, erhielt aber trotzdem - am Mikrofon vorbei - ein Streif-Bussi auf die Wange.
Am zweiten Schreibtisch saß ein dunkelhaariges Mädchen, das keiner der Jungs kannte. Mit ergebenem Dackelblick informierte sie einen offenbar nervigen Anrufer über das innerstädtische Feten-Angebot zur Jahrtausendwende. Auch das war inbegriffen im Service.
Zur technischen Ausrüstung der Berater gehörte die Lautsprecher-Anlage.
Gaby hatte sie eingeschaltet, damit die Jungs mithören konnten. Allerdings
war der Lautsprecher eher ein Leisesprecher, gab nämlich die Anrufer-
stimmen sehr gedämpft wieder - um für den anderen Berater keinen
störenden Hintergrund-Dialog zu erzeugen.