Band 110: Die Makler-Mafia

Band 110: Die Makler-Mafia
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ISBN:
Gebundenes Buch, 176 Seiten, 12,2 x 18,8 cm
cbj
30. März 2009
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15127-3
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Leseprobe

Illustration von Seite 19.
»Im Adlernest stand Klößchen in einen dunklen Wollpulli eingepackt am Fenster und schaute hinaus.« »Als Tim durchgeschwitzt das Zimmer betrat, drehte Klößchen sich zu ihm um.«

Als sie aufwachte, sah sie das weiß eingerichtete Zimmer.
Eine kleine runde Lampe leuchtete blass über der
Tür. In der Ecke stand ihr Koffer mit dem Nötigsten, das
ihre Haushälterin eingepackt und hergebracht hatte. Sie
hing an Schläuchen und Apparaturen, die ihren Puls- und
Herzschlag kontrollierten.
Was ist passiert?, dachte sich Rosalinde Sauerlich. Ihr
Kopf schmerzte. Nur mit Mühe konnte sie den rechten
Arm heben. Sie betastete vorsichtig die Beule an ihrem
Kopf. Beim Hinfallen auf den Boden war sie hart aufgeschlagen.
Sie war todmüde. Oder war sie vielleicht schon
tot? Nein, nein. Wenn es ein Paradies gab, dann war es
sicherlich kein karges Krankenzimmer. Rosalinde versuchte
sich zu erinnern, was ihr aber nicht gelang. Ihre
Gedanken steckten fest, wie ein Wagen im Matsch, der
nicht von der Stelle kam. Sie schloss die Augen, atmete
einmal tief durch und wartete darauf, dass sich etwas tat.
Und tatsächlich: Allmählich kamen Erinnerungsfetzen
aus den Tiefen ihres Gedächtnisses wieder an die Oberfläche.
Sie sah sich auf dem Friedhof stehen. Der starke Regen,
das Grab. Und diese Gestalt, die sie kannte! Zu gut
kannte! Nur dass sie seltsam bleich aussah und ihre Augen
so starrten, als ob sie einen gleich durchbohren würden.
Böse. Und nicht von dieser Welt. Aber wie konnte
das sein? Rosalinde Sauerlich spürte, wie der Schweiß
ihr Nachthemd durchnässte. Ihr Puls begann höllisch zu
rasen. Immer schneller und schneller. Die schrecklichen
Bilder drehten sich in ihrem Kopf wie auf einem Karussell.
Und dann sah sie sie wieder! Zwischen den Bäumen
stehen. Ihre Freundin Isolde Mischok-Knechtmann, die
eigentlich im Grab liegen sollte! Ein Gespenst! Die Herz-
Kreislauf-Maschine schlug Alarm, und als kurz darauf die
Krankenschwester ins Zimmer stürmte, saß Rosalinde
Sauerlich senkrecht im Bett und schrie aus vollster Lunge.