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Heißes Gold im Silbersee

Verlag:
Erscheinungstermin:
Preise bei Erscheinen:
ISBN:
Pelikan
15. Oktober 1985
DM 5,80 [D]
3-8144-1236-2
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Zum Sammelband:
Hintergrund:
90%
Insgesamt ist 1 Mitgliedrezension verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 90%.
Die drei letzten Rezensionen
- Anfang und Ende schwach, aber sonst erstklassig von Krabbentaucher
Anfang und Ende schwach, aber sonst erstklassigEine Rezension von Krabbentaucher Ich habe diese Geschichte in einem Sammelband gelesen. Im Original entstammt sie nicht der Hardcover-Serie, sondern der Taschenbuch-Serie, weshalb sie um einige Seiten kürzer ist. Das ist gar nicht schlecht, denn es kommt der straffen Erzählweise entgegen. Eine Einschränkung ist allerdings am Anfang zu machen und betrifft - den Anfang. Der Einstieg in den Fall ist nämlich weder besonders glaubwürdig noch besonders spannend. Erfreulich ist lediglich, daß Karl die zentrale Figur ist, während ihm in den übrigen Geschichten die Aufgabe zukommt, der Besserwisser im Hintergrund zu sein. Karl hatte es also auf sich genommen, einen fünfspaltigen Zeitungsartikel über einen in einer historischen Bibel versteckten Hinweis auf einen großen Schatz aus dem dreißigjährigen Krieg zum Frühstück vor Aufbruch zur Schule zu lesen. Der Anlaß des Artikels wird nicht ganz klar, es spricht allerdings einiges dafür, daß Auslöser die Sichtung des Nachlasses des vor anderthalb Jahren verstorbenen Historikers und letzten bekannten Besitzers der entsprechenden Bibel war. Es ist zwar unwahrscheinlich, daß eine Zeitung das macht und ein 14jähriger Schüler das vor der Schule liest, aber so kommt der Stein nunmal ins Rollen. Und leider ist der in den Fall einführende Vortrag von Karl ziemlich langatmig. Ein Kapitel reicht dazu nicht aus. Hat man dieses allerdings nur kleine Ärgernis hinter sich gebracht, geht es nun aber Schlag auf Schlag. Der Wettlauf zum Schatz beginnt. Ohne voneinander zu wissen, konkurrerieren TKKG, ein ungetreuer Buchhalter nebst Frau und der Einbrecher, der damals die berühmte Bibel aus dem Haus des Historikers gestohlen hatte, um den Schatz. Doch halt - ganz richtig ist das nicht. Buchhalter und Berufsverbrecher arbeiten in Sachen Schatz zusammen, wissen es aber zunächst nicht. Lauter sind dagegen nur die Absichten von TKKG, denn die wollen den Schatz der historischen Forschung und damit der Allgemeinheit zugänglich machen. In bewährter Manier fängt nun TKKG an, den Faden aufzurollen. Dabei stoßen sie auf die Seitenhandlung, nämlich auf einen Maler-Azubi, der sich nebenberuflich als Einbrecher betätigt und die Bibel gestohlen und damit den Plan überhaupt erst der Konkurrenz zugänglich gemacht hat. Es gibt also folgerichtige Ermittlungsarbeit, die ohne logische Brüche zum Ergebnis kommt. Die Szenen werden abwechselnd zwischen TKKG und ihrer Konkurrenz beschrieben, was hier der Spannung zugute kommt, da man liest, wie nah auch die Konkurrenz an dem Geheimnis ist. Ja, sie ist TKKG sogar voraus, denn sie verfügt bereits über die Schatzkarte. Erst in letzter Sekunde zieht TKKG gleich und hat dann sogar die Nase vorn, als die Konkurrenz versucht, TKKG mit Gewalt auszuschalten. Spannend und handlungsreich geht es also zu, ohne daß der Autor auf seine lebendige und spritzig-ironische Erzählweise verzichtet. Das Alltagsleben und der übliche Hickhack unter Freunden wird dargestellt und lockert das Geschehen auf. Die Sache ist so gut geschrieben, daß der kleine juristische Fehler gar nicht stört. Deshalb nur am Rande: Graf Schnuck ist, obwohl beim Erwerb der gestohlenen Bibel gutgläubig, nicht Eigentümer derselben geworden. An gestohlenen Gegenständen kann man auch gutgläubig kein Eigentum erwerben. Eigentümer sind vielmehr die Erben des beraubten Historikers. An diese müßte Kommissar Glockner die Bibel nach der KTU-Untersuchung herausgeben. Doch das ist die einzige Schwäche im Hauptteil. Da ist es schade, wie schwach die Geschichte abschließt. Gewiß, es gibt einen Showdown, wo Tim die Bösewichter k. o. schlagen kann. Gewiß, hier sind es Karl und Klößchen und nicht der allgegenwärtige und omnipotente Tim, die das Geheimnis letztlich lüften und Fotos der Karte finden. Aber man markt dem Ende einfach an, daß hier der Taschenbuchumfang begrenzt war. Es überzeugt nicht, wenn die Konkurrenz mit Knüppeln auftaucht und überwältigt wird. Der ganze Sieg von TKKG - hier natürlich Tim - erstreckt sich über gerade einmal zwei kurze Absätze, und das nicht einmal besonders lebendig geschildert. Ganz nebenbei handelt es sich um eine der ganz wenigen Geschichten, die eine genaue Datierung zulassen. Der Diebstahl oder gar Raub hatte im Jahr 1979 stattgefunden. Der Dieb macht sich zweieinhalb Jahre später daran, die Fotos der Karte ausfindig zu machen. Also spielt die Geschichte entweder im Sommer 1981 oder 1982. Das ist bemerkenswert, ist doch die Originalausgabe erst 1985 erschienen. Fazit: Eine lesenswerte Geschichte, die in ihren Bann zu ziehen versteht. Sie leidet aber ein wenig unter ihrem zähen und wenig glaubwürdigen Beginn, besonders aber unter ihrem viel kurzen und lustlos geschriebenen Ende. Ein echtes Finale findet nicht statt, so daß der Sache letztlich die Abrundung fehlt. Man kommt auf der letzten Seite an und denkt: "Was? Schon zuende?" | ![]() 90% |
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Verfasst am: 27.04.2012 |