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Interview mit Tom Kerblau

Verfasst von Hauke am 18.11.2009, 17:38 in Zum Hören

Der neue TKKG-Hörspieleautor verrät im Interview er einiges über seine Person, wie er die Zukunft von TKKG sieht und ob ihn Kritik der Fans wichtig ist.

Ist „Tom Kerblau“ ein Pseudonym? Google liefert keine Treffer zu diesem Namen.

Google ist doch auch nicht allwissend – aber such in drei Wochen noch mal und du wirst was finden, versprochen! :-)


Dann sag uns bitte wer Tom Kerblau ist!

Hm, ein verrückter 38-jähriger Hesse der elektronische Musik immer viel zu laut hört, verheiratet ist, einen wunderbaren bald fünfjährigen Sohn hat und dennoch grundsolide mit beiden Beinen im Leben steht. Reicht das?


Bist du hauptberuflicher Autor? Und wie kamst du zu der Tätigkeit?

Nein, ich schreibe nebenbei. Ich habe schon als Kind sehr viel gelesen und irgendwann aus Langeweile in der Schule angefangen, eigene Geschichten zu schreiben. Irgendwann dachte ich 'Vielleicht will die sogar jemand lesen?'. Also schickte ich ein Manuskript weg und tatsächlich wurde irgendwann eins angenommen. Das war so etwa … hm… im vergangenen Jahrhundert.


Dann hast du also auch noch einen Hauptberuf?

Ja, den habe ich und den liebe ich. Die Schreiberei ist nur eine meiner vielen Flausen, die ich im Kopf habe und nebenbei bin ich zudem auch noch journalistisch tätig. Hauptsache immer was zu tun :-)


Bist du TKKG-Fan? Wenn ja, welches sind deine Lieblingsfolgen – eher die Klassiker oder Geschichten jüngeren Datums?

Ich höre TKKG seit der ersten Folge und die ersten 46 sind für mich auch heute noch unerreicht!


Würdest du auch gerne für die TKKG-Bücher-Serie schreiben?

Wenn man mich fragen würde, würde ich es nicht ablehnen. Andererseits hab ich mich durch verschiedene tolle Projekte in den vergangenen Jahren schon ein wenig in die doch ganz anders geartete Hörspielschreiberei verliebt. Ein Buch gibt dir zwar viel mehr Möglichkeiten, Charaktere oder Schauplätze ausführlicher darzustellen, aber im Hörspiel kannst du das Kopfkino auf ganz andere Weise anschmeißen.


Willst du TKKG eine neue Richtung einschlagen lassen, die Charaktere oder Umgangsweise mit den Fällen verändern oder beim Altbewährten bleiben?

Hm, schwierige Frage. Momentan reden wir ja über eine einzige Folge von mir. Allerdings hat die Serie ja in über 160 Folgen bereits ein ziemlich solides Fundament erhalten, das ich weder anbohren noch sprengen möchte – aber vielleicht schaffe ich es, ein paar Schönheitsreparaturen vorzunehmen. Denn das Fundament hat doch ganz schön gelitten in all den Jahren. Ich hoffe einfach, dass meine Geschichten einerseits in das vorhandene Gefüge passen, aber auch gleichzeitig meinen eigenen Weg aufzeigen. Wo auch immer der hinführen mag.


Das klingt als gäbe es schon Planungen zu weiteren Folgen von Tom Kerblau?

Planungen gibt es immer und überall auf der Welt.


Früher legte Klößchen eine gute Beobachtungsgabe an den Tag und lieferte besonders Tim wichtige Hinweise. Darüber hinaus tauschten sich Tim und Klößchen viel mit ihren Überlegungen aus - natürlich auch mit Karl und Gaby. Tim gab Klößchen Denkanstöße, um ihn auf die richtige Spur zu bringen. Wird es so etwas wieder geben?

Die Rollenverteilung in Stefan Wolf´s letzten TKKG-Folgen hat mich nach dem Hören oftmals unglücklich zurückgelassen, da hier Tim gefühlte 80% der Dialoge alleine hatte. Die ganz neuen Folgen zeigen ja schon einen neuen Weg auf und ich hoffe, dass ich mit der 167 auch klarstelle, dass mir die gleichmäßigere Rollenverteilung wichtig ist. Ob das nun so ausgeprägt sein wird wie du es in deiner Frage formuliert hast, muss die Zeit zeigen.


Wird es Abschlusslacher wie bei den drei Fragezeichen oder bei den TKKG-Hörspielen, die es auch ins TV geschafft haben (zum Beispiel Folge 50, 51), geben?

Wenn es einen Anlass dazu gibt - warum nicht? Aber sicher nicht dauerhaft, dazu bieten auch die TKKG-Hörspiele zu viele andere Möglichkeiten eines Fallabschlusses.


Was planst du für die Zukunft von TKKG?

Wiedersehen mit alten Bekannten, hin und wieder vielleicht kleine Querverweise oder Namens-Wiederholungen, z.B. von Lehrern. Lauter kleine Dinge, die dem Hörer wieder mehr vermitteln, dass nicht jede Folge ein komplett neues Umfeld erhält - aber gleichzeitig nicht Voraussetzungen zum Hören weiterer Folgen sind!


Ist dir Kritik der Fans wichtig?

Ja, absolut! Ich warte bei jeder Veröffentlichung fieberhaft auf die ersten Rezensionen – obwohl ich gleichzeitig überlege, mich besser irgendwo in ein abgelegenes Kloster in Tibet zurückziehen. Aus Kritik kann man lernen und ich will doch, dass die Hörer den gleichen Spaß haben wie ich ihn mir wünsche und hoffentlich auch zu Papier bringe!


Da du ja mehr als nur TKKG schreibst: Ist es schwierig, sich in verschiedene Serien einzufinden und den richtigen Ton zu treffen?

Auf jeden Fall. Ich bin mir momentan auch gar nicht mehr so sicher, was die Sprachgewohnheiten der vier in der 167 angeht (das ist der Moment, an dem ich überlege ins Kloster zu gehen) – aber das ist vor jeder Veröffentlichung so und irgendwie glaube ich andererseits, das ich auf einem guten Weg bin. Aller Anfang ist bekanntlich schwer. :-)


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